Traunstein – Einen gemeinsamen Kandidaten für die Wahl des Oberbürgermeisters im nächsten Jahr stellen der CSU-Ortsverband und die Unabhängigen Wähler (UW) auf. Gegenüber dem Traunsteiner Tagblatt sagten Dr. Christian Hümmer und Ernst Haider, die Vorsitzenden der CSU beziehungsweise der UW in Traunstein, dass sich das bürgerliche Lager in der Stadt zusammenschließe und einen Bewerber in das Rennen um das höchste politische Amt in der Stadt ins Rennen schicke.

Die Aufstellungsversammlung der beiden Gruppierungen ist am Freitag, 22. März, um 18.30 Uhr im Vereinshaus an der Traunerstraße. Wen CSU und UW dann nominieren, bleibt bis dahin offen. In den Vorstandschaften hüben wie drüben bestehen allerdings allem Anschein nach schon klare Vorstellungen über den Bewerber. Den Namen des Kommunalpolitikers, dem sie die Kandidatur nahelegen wollen, möchten sie, wie sie sagen, zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nicht nennen.

Die Vorstände des CSU-Ortsverbands und der UW seien, wie Hümmer und Haider sagen, »sehr einmütig« der Meinung gewesen, den Mitgliedern am 22. März einen gemeinsamen Kandidaten für die OB-Wahl vorzuschlagen. Um die CSU-Mitglieder und die Unabhängigen Wähler, die die Entscheidung in der Versammlung treffen, nicht vor den Kopf zu stoßen, wollen die beiden Vorsitzenden jedoch bis dahin keine Einzelheiten nennen.

Weder bestätigen noch verwerfen wollen die Vorsitzenden, ob sie am 22. März insbesondere einen Namen ins Spiel bringen: den von Dr. Christian Hümmer. Viele Bürger in der Stadt rechnen damit, dass sich gerade der CSU-Orts- und -Fraktionsvorsitzende im Stadtrat um das Spitzenamt im Rathaus bewerben will. Ob die CSU-Mitglieder und die Unabhängigen Wähler am 22. März allein über den gemeinsamen Vorschlag der beiden Vorstandschaften oder auch noch über weitere abzustimmen haben, ist ungewiss. So steht ihnen offen, in der Versammlung auch noch andere Namen zu nennen.

Im Rahmen der vergangenen Wahlen hatten die Christsozialen wie auch die Unabhängigen jeweils einen eigenen Kandidaten ins Rennen um den Chefsessel im Rathaus geschickt. 2008 bewarben sich Karl Schulz und Wilfried Arsan beziehungsweise nach dessen Freitod als bereits gewählter Oberbürgermeister dann Manfred Kösterke, 2014 dann Wolfgang Osenstätter und erneut Manfred Kösterke. Jetzt gehen CSU und UW wieder – wie schon in früheren Zeiten – Schulter an Schulter in den Wahlkampf.

Beide Seiten bekräftigen, dass sie diesmal an einem Strang ziehen wollen. »Wir arbeiten ganz eng zusammen, unsere politischen Ansichten decken sich«, sagt Hümmer. Und der CSU-Orts- und -Fraktionsvorsitzende bläst zum Angriff auf das Rathaus, in dem Oberbürgermeister Christian Kegel von der SPD die Regie führt: »Wir streben gemeinsam den Wechsel an.« Die Zusammenarbeit mit der UW habe sich »über Jahre hinweg entwickelt«. Das bürgerliche Lager wolle die Wahl gewinnen.

Der gemeinsame Kandidat, den die beiden Vorstände vorschlagen wollen, kommt nicht aus den Reihen der UW. »Wir hätten auch geeignete Kandidaten gehabt«, sagt Haider. Doch eine Bewerbung um das höchste politische Amt in der Stadt Traunstein sei in diesen Fällen jeweils »nicht mit der persönlichen Lebensplanung vereinbar«. Und außerdem: Wenn jetzt CSU und UW einen gemeinsamen Bewerber aufstellen, dann sei er weder ein »CSU-Kandidat« noch ein »UW-Kandidat«, sondern vielmehr beides. Maßgeblich sei, einen Kommunalpolitiker aufzustellen, der realistische Chancen habe zu gewinnen. pü