Rege Diskussion im Sailer Keller in Traunstein

Der Vorsitzende und Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Wähler Traunstein (UW) Stadtrat Ernst Haider begrüßte im Sailer Keller zahlreiche Gäste zur Veranstaltung „Ideen für Mobilität, Parken und Radfahren“. Zu diesem Termin war auch der gemeinsame OB-Kandidat von UW und CSU Christian Hümmer gekommen. Haider bezeichnete Hümmer von seiner Person und seiner Ausbildung als Fachanwalt für Verwaltung her, als den richtigen Mann für das Oberbürgermeisteramt in Traunstein, mit dem man gemeinsam für einen Wechsel an der Rathausspitze kämpfen wolle. Hümmer habe für Traunstein nicht nur die richtigen Ziele im Blick, sondere offenbare auch das entsprechende Maß an Charisma und Führungsstärke für dieses Amt.

UW-Stadtratskandidat Günter Miedaner referierte anschließend zum Thema „Traunstein braucht Mobilität“. Seine Prämisse „Straßen sind für uns alle da“ erklärte er folgendermaßen: „Für die Mobilität haben wir eine gewisse Fläche zur Verfügung und diesen Platz müssen wir für Fußgänger, Radfahrer und Autofahrer gerecht aufteilen. Wir sind auch nicht nur beispielsweise immer Autofahrer, sondern – wenn auch zu anderen Zeiten – mal Radfahrer oder Fußgänger.“
Am Beispiel „mit dem Fahrrad vom Waldfriedhof zum Maxplatz“ zeigte er anhand von Fotos den Zustand dieser Radtrasse auf. Das Auffallendste an diesem Radweg sei, dass der Radweg beginne, aber auch plötzlich wieder ende und an anderer Stelle erneut beginne …. Diese Tatsache und auch andere Erfahrungen auf diesem Weg ließen Günter Miedaner zu dem Fazit kommen, dass für eine kurzfristige Verbesserung des Radwegenetzes in Traustein folgende Sofortmaßnahmen schnellen Gewinn bringen würden:
Das bestehende Radwegenetz durchgängig machen, dort fehlende Markierungen anbringen und die vorhandene Beschilderung vereinheitlichen.
Obendrein müssten neue Radwege ins Zentrum geplant und in Straßenbaumaßnahmen eingebracht, sowie zusätzliche Abstellmöglichkeiten für Räder an Maxplatz und Stadtplatz geschaffen werden.

Stadtrat Ernst Haider merkte an der Stelle an: „Traunstein hat eine hohe Zentralität und lebt vom Umland – aussperren geht nicht – der Zugang zur Innenstadt muss nach den Erfordernissen der Besucher möglich sein.“ Er erinnerte auch daran, dass in der Innenstadt größtenteils eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h gelte und diese Tatsache allen Verkehrsteilnehmern zugutekäme; gegenseitige Rücksichtnahme sei hier gefragt.

UW/FW-Kreisrat Manfred Kösterke ergänzte: „Um Platz für neue Radwege in der Innenstadt zu schaffen ist ein Plan und die richtige Reihenfolge wichtig.“ Er sagte, wie auch Christian Hümmer zuvor schon betonte, es sei eine von mancher Stelle geforderte Begrünung des Karl-Theodor-Platzes falsch. Neben der besseren Nutzung von vorhandenen Parkmöglichkeiten (z. B. Parktunnel am Bahnhof), müssten zusätzliche innenstadtnahe Parkmöglichkeiten, wie das Parkhaus am Klosterberg endlich in Angriff genommen werden. Zudem könne er sich auch dezentrale, kleinere Parkhäuser in der Marienstraße und hinter dem König-Ludwig-Pub vorstellen. Diese Maßnahmen und die zu erwartenden zusätzlichen Parkflächen im Campus-Projekt würden im Einklang mit dem Wegfall von Straßenparkplätzen Raum für neue Radwege in der Innenstadt schaffen.

Zu dieser Problematik könnte sich Tobias Steinberger auch eine Vergrößerung der Rathaustiefgarage in Richtung Süden vorstellen.

Nils Bödeker erkannte, dass bei diesem Thema die Ziele der einzelnen politischen Gruppen sehr ähnlich seien, nur in der Ausgestaltung unterscheide man sich. So müssten doch überparteiliche Lösungen möglich sein. Weil die Bevölkerung immer älter werde, mahnte Gerhard Lechner an, den Radwegebau in Traunstein nicht zu übertreiben und lieber andere Maßnahmen – wie z. B. „shared space“ im Straßenverkehr – zu forcieren.

Das Fazit zu dem Abend zog Ernst Haider: „Wir streben an, das Wohnen und den Aufenthalt in Traunstein attraktiver zu machen, auch mit weniger Verkehr in der Innenstadt.“ Wir dürften jedoch den Zugang zur Stadt nicht einschränken, jeder Verkehrsteilnehmer müsse unter gegenseitiger Rücksichtnahme seinen Weg nach Traunstein finden!

Beispiel Ludwigstraße: Kein Radweg! Aber etwa 5m breiter Gehweg

Herbert Ertl, UW-Pressereferent