Hümmer bekommt Konkurrenz: UW Traunstein stellt Sepp Kaiser als OB-Kandidaten auf
Der Oberbürgermeisterkandidat der Unabhängigen Wählergemeinschaft Traunstein, Sepp Kaiser, mit Landrat Andreas Danzer (FW).
Bei der Oberbürgermeisterwahl 2020 verzichtete die UW noch auf einen eigenen Kandidaten, jetzt geht man wieder in die Offensive – mit Unterstützung des neuen Landrats: Sepp Kaiser soll 2026 Traunsteins OB werden.
Mit Spannung war die Veranstaltung der Unabhängigen Wähler (UW) Traunstein erwartet worden und im Vorfeld diskutiert. Der Anlass: die Vorstellung des Oberbürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl im März 2026. Bis zuletzt blieb der Name geheim, was die Neugier der Anwesenden zusätzlich steigerte. Erst im Verlauf des Abends wurde das Geheimnis gelüftet – Traunsteins 3. Bürgermeister Sepp Kaiser wird für die Unabhängigen Wähler als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters antreten.Danzer, Brunnhuber, Kösterke stehen hinter Sepp Kaiser.
Bereits zu Beginn sorgte Robert Sattler mit einem heiteren Lied über den Chiemgau für eine stimmungsvolle Einstimmung in den Abend, der laut UW-Vorsitzendem Günter Miedaner zwar „kurzweilig, aber durchaus gehaltvoll“ werden sollte. In seiner Begrüßung zeigte sich Miedaner erfreut über die vielen Besucher und die prominente Unterstützung: Unter den Gästen befanden sich Landrat Andreas Danzer, Landtagsabgeordneter Dr Martin Brunnhuber, Alt-OB Manfred Kösterke sowie Vertreter der Jungen Freien Wähler.
Der Vorsitzende erläuterte in seiner Begrüßung, warum sich die Unabhängigen Wähler entschlossen haben, nach 2020 erneut einen eigenen Kandidaten aufzustellen. Damals hatte man den jetzigen Amtsinhaber Christian Hümmer unterstützt, nun wolle man wieder „eine authentische und kompetente Alternative anbieten“. Man habe einen Bewerber gefunden, der durch Erfahrung, Sachkenntnis und Bürgernähe überzeuge und den Mut habe, sich dieser Verantwortung zu stellen.
Fraktionsvorsitzender Ernst Haider dankte in seiner anschließenden Rede allen Anwesenden für ihr Kommen und würdigte die Entscheidung des Kandidaten, sich um das Amt des Oberbürgermeisters zu bewerben. Vor der Bekanntgabe des Namens bat er jedoch noch einmal Robert Sattler um eine musikalische Einlage – und dann fiel der Satz, auf den viele gewartet hatten: „Der Kater ist aus dem Sack – Sepp Kaiser will ins Amt.“
Kein klassischer Wahlkampf sondern Dialog
Im Anschluss folgte die offizielle Vorstellung des Kandidaten in Form eines Zwiegesprächs zwischen Landrat Andreas Danzer und Sepp Kaiser. Danzer zeichnete zunächst die Geschichte der Unabhängigen Wähler Traunstein nach, die 1946 gegründet wurden und seither mit zahlreichen Bürgermeistern und Stadträten entscheidende Beiträge zur Stadtentwicklung geleistet haben. Anschließend wandte sich Danzer an den frisch gekürten Kandidaten, gratulierte ihm und fragte nach seinen Beweggründen.
„Oft führen einfachere Wege schneller und kostengünstiger zum Ziel“
Wichtig sei ihm, die Bürgerinnen und Bürger stärker einzubinden und Entscheidungsprozesse nachvollziehbar zu machen. Ebenso wolle er in der Stadtratsarbeit auf eine offene, faktenbasierte Diskussion mit allen Fraktionen setzen. „Oft führen einfachere Wege schneller und kostengünstiger zum Ziel – entscheidend ist, dass Maßnahmen sinnvoll und bedarfsgerecht sind“, so Kaiser. Ein besonderes Anliegen sei ihm die verkehrliche Infrastruktur als zentrales Handlungsfeld jeder Kommune. Seine fachliche Erfahrung wolle er dafür einbringen, Lösungen für die Verkehrsführung, Parkraumsituation und Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu entwickeln.Daneben nannte Kaiser Themen wie die Stärkung der Innenstadt, die Förderung des Ehrenamts und der Vereine, die soziale und demographische Entwicklung, Bildung und Schulen sowie die Kultur in der Stadt. Am Beispiel des umgestalteten Maxplatzes zeigte Kaiser, wie erfolgreiche Projekte entstehen können: durch gemeinsame Überlegungen, Diskussionen und die Zusammenarbeit aller Fraktionen. Auch die Durchführung großer Veranstaltungen wie des Gaufests sei nur durch das Engagement zahlreicher Ehrenamtlicher möglich – deren Arbeit müsse weiterhin gezielt unterstützt werden. „Vieles wäre ohne die Vereine und das Ehrenamt nicht machbar“, sagte Kaiser.
Vernetzung der UW mit Landrat und Landtag
Der Dialog zwischen Danzer und Kaiser wurde von den Zuhörern mit großem Applaus bedacht. Im Anschluss richtete Landtagsabgeordneter Martin Brunnhuber ein kurzes Grußwort an die Gäste. Er hob die gute Vernetzung der Unabhängigen Wähler mit Landrat Danzer und den Freien Wählern im Landtag hervor. Diese Zusammenarbeit sei wichtig, um die Anliegen der Städte und Gemeinden – als tragende Säulen der Gemeinschaft – erfolgreich vertreten zu können.
Zum Abschluss dankte Günter Miedaner allen Beteiligten und bezeichnete die Veranstaltung als „gelungenen Auftakt in die bevorstehende Wahlphase“. Mit Sepp Kaiser habe man einen „kompetenten und bodenständigen Bewerber“ für das Amt des Oberbürgermeisters gefunden. Nach dem offiziellen Teil nutzten viele Besucher noch die Gelegenheit zum persönlichen Gespräch, zum Austausch und zur Diskussion